Ist von der Arch die Rede, weiß man als Regensburger sofort, welcher Bau gemeint ist. Nicht wenige Anlagen in der Altstadt kennt man hier unter ihren Hausnamen, die sich teilweise über Jahrhunderte erhalten haben. In der Regel richteten sich diese entweder nach einstigen Besitzern, so etwa beim Zant- und Ingolstetterhaus, oder auch nach ihrer Nutzung, wie darin befindlichen Gaststätten. Beispiele hierfür sind der Blaue Hecht oder die Goldene Krone.
Bei der Arch ist dies allerdings nicht der Fall - wie das Haus zu seinem Namen gelangte, ist nicht abschließend geklärt. Als eine Möglichkeit sah man die nicht abwegige Ähnlichkeit zum Schiff Noahs aus dem Alten Testament. Betrachtet man den Bau von Westen her, so liegt der Vergleich mit dem Bug eines großen Schiffes durchaus nahe. Die wahrscheinlichere Herleitung allerdings findet sich im Bayerischen Wörterbuch Johann Andreas Schmellers aus dem Jahr 1872. Dort folgt unter dem Stichwort „Arch“ die Erläuterung „Befestigung des Ufers gegen das Reißen eines Stromes“. Vom nächsten Fluss, also der Donau, liegt die Arch zwar ein ganzes Stück entfernt, doch floss einst durch die Rote-Hahnen-Gasse von Süden her kommend der Vitusbach.
Bis heute ist sein ursprünglicher Verlauf an der Biegung der Gasse und der Baulinie der Häuser bis zum Haidplatz ablesbar geblieben. Der alte Berufszweig des Archers ist uns ebenfalls überliefert. Jener kümmerte sich um den Uferbereich eines fließenden Gewässers und sorgte dafür, dass sich dort kein Unrat ansammelte. Das konnte im Mittelalter durchaus passieren, denn oftmals nutzte man Bäche innerhalb der Stadt auch, um Abfälle zu entsorgen.